FAIRteiler in Hitzendorf stellt sich vor!

In Hitzendorf wurde neben der Apotheke ein FAIRteiler, welcher für alle zugänglich ist, aufgestellt. Es handelt sich dabei um einen Kühlschrank, wo überschüssige und genießbare Lebensmittel hingebracht und entnommen werden können. Damit soll die Lebensmittelverschwendung in der Region reduziert werden. Ermöglicht und initiiert wurde der Hitzendorfer- FAIRteiler von GR Kerstin Jabinger und Birgit Rönfeld, welche sofort auf Anfrage bei der Apotheke Hitzendorf von Ursula Berger-Kürzl die Unterstützung bekommen hat für den Standort. Nun sind viele aktive umweltbewusste Bürgerinnern aus der Gemeinde dazugekommen und kümmern sich ehrenamtlich um den Kühlschrank und dass alles sauber und ordentlich bleibt.

Alle sind herzlich dazu eingeladen aus dem Kühlschrank zu entnehmen, oder etwas zu teilen was gerade übrig bleibt. Diese Initiative soll den Umgang mit Lebensmittelressourcen verbessern und den Wert von „LebensMittel“ in den Vordergrund stellen, was den Initiatorinnen von Beginn an mit der kleinen Eröffnungsfeier perfekt gelungen ist. Interessierte können gerne mit diesem QR-Code in die WhatsApp Gruppe aufgenommen werden.

Lebensmittelverschwendung

Jährlich landen in der Steiermark zirka 100.000 Tonnen Lebensmittel im Müll. Der Wert dieser weggeworfenen Lebensmittel wird auf etwa 200 Millionen Euro geschätzt.

Das Wegwerfen erfolgt in unterschiedlichen Prozessschritten aufgrund unterschiedlicher Gründe:

Am Feld wird bereits Obst und Gemüse aussortiert und verbleibt dort, da es nicht der üblichen Norm des Großhandels (Größe/Gewicht/Aussehen, etc) entspricht. In Betriebsküchen, Gastronomie und Hotellerie wird häufig mehr angeboten als tatsächlich verspeist wird. Überschüssige Lebensmittel, auf zu großzügigen Portionen sowie überfüllten Buffets gelangen für gewöhnlich im Müll. Auch in Supermärkten entspricht das Angebot nicht der nachgefragten Menge an Lebensmitteln. Dies führt dazu, dass Lebensmittel liegen bleiben und ebenfalls im Müll landen.

Ebenso werden viele Lebensmittel von privaten Haushalten entsorgt, weil zu viel eingekauft wurde, oder divers Aktionen (Nimm 2 Zahlt 1) zum überflüssigen Einkauf verleiten. Weitere Gründe sind übermäßiger, ungeplanter Einkauf oder auch eine falsche Lagerung. Oft werden Lebensmittel weggeschmissen, weil das gesetzliche Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, was nichts über die Qualität des Lebensmittels aussagt.

Lebensmittelverschwendung zieht Folgen mit sich:

Die globale Nahrungsmittelproduktion steht vor immer größeren klimatischen Herausforderungen, wie hohe Energiekosten,  Überflutungen, Hitzeperioden, Hagelereignisse oder Spätfrostereignisse. Und dann verursacht die steigende Bevölkerungsanzahl den Ruf nach immer mehr und immer billigeren Lebensmitteln, was einen enormen Druck auf die Landwirtschaft ausübt. Dadurch steht die landwirtschaftliche Urproduktion unter Kosten- und Zeitdruck und verursacht folglich durch die Kulturführung negative Umweltauswirkungen (Treibhausgase), welche dann noch mit der Verteilung (Transport), Verpackung, Logistik sehr hohe Umwelt-Drücke verursacht.

Neben den klimaschädlichen Treibhausgasen hat die Lebensmittelverschwendung auch negative wirtschaftliche Konsequenzen. Durchschnittlich schmeißt jede Österreicherin und jeder Österreicher etwa 300 Euro Lebensmittel weg. Wenn man bedenkt, dass weltweit geschätzt über 800 Millionen Menschen hungern, ist die lokale Verschwendung gesellschaftlich höchst kritisch zu betrachten.

Was kann man im Alltag tun, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden?

Schreiben von Einkaufszettel
Dadurch wird planloses Einkaufen vermieden. Wichtig ist, dass man sich im Vorhinein überlegt, welche Lebensmittel tatsächlich benötigt werden, und welche man noch zu Hause hat.

Nicht hungrig einkaufen gehen
Der Drang, aufgrund von momentanem großem Hunger, übermäßig einzukaufen wird dadurch vermieden.

„Restlessen“
Dabei wird nicht nur der Kühlschrank entleert, sondern es können sich auch hervorragende neue und kreative Rezepte ergeben.

Mindesthaltbarkeitsdatum
Nur weil laut Mindesthaltbarkeitsdatum das Produkt abgelaufen ist, heißt das nicht, dass es wirklich nicht mehr gut ist. Die meisten Lebensmittel sind länger genießbar, als auf dem Datum angezeigt wird. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum. Sehen, riechen, schmecken – und dann erst entscheiden, ob man was wegschmeißt.

Apps nutzen
Apps wie „Too good to go“ helfen Lebensmittel zu retten. Mit solchen Apps kann man Lebensmittel, welche andernfalls weggeschmissen werden, günstiger einkaufen. 

Einfrieren und Einkochen
Dadurch kann man Lebensmittel länger haltbar machen und erst viel später verzehren.

Weiterführende Literatur